Ein Mann mitten im Leben. Das sagt man den Freien Wählern ja nach. Das Klischee stimmt in diesem Falle. Zumindest hat sich der ehrenamtliche Stadtbürgermeister von BZA so beim gestrigen Talk im Park präsentiert. Ja, geleitetet von seinem Amt als Bürgermeister der Kurstadt, war einiges an Themen durchsetzt, das nur die Kurstadt betrifft und nicht die umliegenden 20 Gemeinden. Aber letztlich doch. Das hat auch mal seine Berechtigung, ist BZA doch ein Mittelpunkt für viele der rund 25.000 Einwohner in der VG.
Ein Mittelpunkt, der darbt. Das weiß auch Hermann Augspurger. Abhilfe? Schwierig. Handlungsbedarf sieht er grundsätzlich beim Tourismusbüro. Da müsse mehr Schwung rein. Grundsätzlich fehlten in der Stadt 2 Hotels. Die Aufnahmekapazität von BZA als Kurstadt sei einfach zu gering. Als ehrenamtlicher Stadtbürgermeister fehlten da die zeitlichen Kapazitäten und die nötigen Kontakte auf diversen Ebenen.
Stichwort Ebenen. Weg von der Stadtpolitik. Hin zur VG. Klares Signal. Wenn möglich keine Erhöhung der VG-Umlage. Die Umlage ist ein Steuermittel, das die VG-Verwaltung von den Ortsgemeinden erhebt, um ihre Kosten zu finanzieren. Inklusive Unterhalt der Schulen sind dass zurzeit 33,60 Euro von 100. Der Landkreis greift noch einmal mit weit über 40 Euro zu. Das bedeutet, dass einer Ortsgemeinde kaum 20 von 100 Euro zur Eigengestaltung und vor allem ihrer Aufgaben bleiben.
Die Stadt BZA brauche die umliegenden Gemeinden. Deren Einkaufskraft. Punkt. Und da sieht Augspurger eine große Herausforderung. Das Internet. Der Einkauf Netz. Alle Orte hätten damit zu kämpfen. Ob KA, LD, Weißenburg oder Kandel. Das sei kein spezifisches BZA-Problem. In der Kurstadt erschwerend hinzu käme, dass in den zurückliegenden rund 10 Jahren viele Geschäftsleute aufgehört hätten, die auch Besitzer der Häuser gewesen seien. Und aufgrund des allgemeinen Strukturwandels hätten sich einfach keine Nachfolger gefunden. Die eigenen Kinder zumeist verzogen, andere Berufswahl, andere Lebensperspektive. Aber Realitätsnähe. Die VG könne keine Hotel bauen oder Geschäfte eröffnen. Kontakte ermöglichen oder Wege aufzeigen ja.
Und dann in diesem Zusammenhang ein gerüttelt Maß an Selbstkritik bezüglich der Stadt-/VG-Verwaltung in Sachen Fortkommen von Attraktivität Innenstadt und umgebenden Gemeinden. Es gebe viele Ordner von Fachleuten, die in Schubladen verschwunden seien …
VG-Halle. Freibad Steinfeld.
Zur Verbandsgemeindehalle im Schul- und Sportzentrum BZA und zum Freibad bleibt sich Augspurger seiner Linie treu. Schauen, was machbar ist. Selbstredend müsse der durchgefaulte Boden der Halle erneuert werden. Kein Thema. Gleiches gelte grundsätzlich für das Freibad in Steinfeld, bei dem das Gebäude undicht ist und es seit Jahren rein regnet. Aber bei beiden Projekten stünden ihm zurzeit keine konkreten Zahlen zur Verfügung, was ein FWGler gar nicht mag. Und so äußerte sich Augspurger nicht viel weiter zu diesen beiden Problemen. Er könne nicht beantworten, was er nicht wisse. Gerade in Bezug auf den Boden in der VG-Halle, dessen Reparatur auf 500.000 Euro (vorsichtig) geschätzt wird, zurzeit. Beim Freibad Steinfeld weiß er sowohl um Zahlen von bis zu einer Million Euro bis zu den Schätzungen seiner Mitbewerber Matthias Neufeld (CDU) und Heiko Drieß (FDP) von rund 80.000 bis 100.000 Euro. Doch. Ist das das Ende der Fahnenstange. Was hänge da noch alles dran an dem undichten Dach? Die komplette Infrastruktur stamme aus den 1970ern. Da habe er zurzeit zu wenig Informationen.
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Das läuft. Ein gemeinsames Tourismusbüro mit Weißenburg in Schweigen. Die Bürgermeisterrunde „Hiwwe und Driwwe“. Das gegenseitige Aushelfen bei den Feuerwehren beiderseits der Grenzen und die gemeinsame Wasserversorgung. Das laufe alles. Gleichwohl. Es nichts, das man nicht noch verbessern könne.