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17.11.2023. Nachtigall … Bahnlinie vor dem Aus? Nächster Schritt.

BZA. Zufälle gibt es (nicht) … lautet eine alte Redensart. Kaum ist der Zugverkehr zwischen BZA und Winden aufgrund angeblichen Lokführer-Mangels bis zum Jahresende eingestellt und durch einen Schienenersatzverkehr, also Linienbus, ersetzt, flattert uns heute eine Mitteilung der Kreisverwaltung SÜW auf den Tisch, die besagt, dass ab Montag, 27. November, dieser Ersatzverkehr verbessert werde. Wird da die Stilllegung der Strecke schon fast generalstabsmäßig vorbereitet und eine bessere Busverbindung von der Kurstadt an den Bahnhof Winden als Erfolg verkauft? Es ist jetzt Freitagnachmittag. Wir haben auf der Verwaltung niemanden mehr erreicht, der uns Auskunft geben kann.

Kein Zug bis Jahresende am Bahnhof BZA. Oder wird die Stilllegung der Strecke vorbereitet?

Kein Zug bis Jahresende am Bahnhof BZA. Oder wird die Stilllegung der Strecke vorbereitet?

Hand in Hand beim Abgesang?

Es ist schon seltsam, dass gerade jetzt ein „umfassender Vorschlag“ der Kreisverwaltung SÜW vom Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZÖPNV) für gut befunden, angenommen und sehr rasch umgesetzt wird. Unter dem Deckmantel (?) der besseren Abstimmung der Busfahrzeiten von BZA nach Winden, um dort besser die Anschlusszüge in alle Richtungen zu bekommen.

Zu retten, was zu retten ist?

Landrat Dietmar Seefeldt. „Wir haben konstruktive Vorschläge und Druck gemacht, dass hier endlich eine Lösung herbeigeführt wird. Der aktuelle Zustand ist für alle Fahrgäste, auch die Pendler, unzumutbar.“

Sind wir mal ehrlich. Das alles klingt schon ein bisschen (und mehr) danach, dass die Bahnlinie vor ihrem Aus steht. Aber man schaut, dass man wenigstens den Busverkehr als Ersatz rechtzeitig auf die Reihe bekommt.

Das wäre kein Schlag. Sondern ein Stich.

Spinnen wir den Gedankenfaden einer Stilllegung einfach mal weiter. Und mit dem Thema klima-entlastende Verkehrsströme fangen wir erst gar nicht an. Sondern. Eine darbende kleine Kurstadt bekäme nicht den nächsten Schlag in seine Infrastruktur versetzt. Sondern. Das wäre ein Stich ins Herz der Kurstadt. In den Tourismusbereich.

Worüber wir (nicht) reden.

Reden wir mal nicht vom zurzeit so gerne gebrauchten Politiker-Zauberwort Daseins-Fürsorge. Also nicht davon, dass Schulkinder aus dem Umland rasch in ihre Dörfer und insbesondere Pendler zügig nach KA an die Uni oder zu ihrem Arbeitsplatz in Wörth und KA kommen.

Wir reden. Über die, die nicht mehr kommen werden.

Wir reden über die, die hier ihren Urlaub verbringen und per Zug anreisen. Deren Zahl hat in den vergangenen Jahren zugenommen.

Wir reden von den sehr zahlreich und immer mehr werdenden Tagesausflüglern aus dem Raum KA, die per Zug ihre E-Bikes problemlos haben mitnehmen können. Mit einem Bus geht das nicht mehr. Und diese Gäste haben bisher Geld im Städtele gelassen. Und wenn es nur eine Tasse Kaffee oder eine Kugel Eis war.

Wir reden über die Jugendherberge.

Vor allem reden wir aber auch von der Jugendherberge. Viele Schulklassen kommen per Zug nach BZA. Und fahren wieder damit zurück nach Hause. Bisher. Gerade heute Morgen „rollte“ ein offensichtlich nichts ahnender Tross von gut und gerne 80 Jugendlichen seine Koffer durch die FuZo. Richtung Bahnhof. Die passen zwar in einen Zug, der allerdings seit einer Woche nicht mehr fährt. Aber nicht in einen Linienbus mit rund 40 Plätzen. Diese junge Menschen hatten sicherlich ihren "Spaß" heute Mittag am leeren Gleis. Sie werden BZA nach einem vielleicht schönen Aufenthalt insgesamt sicherlich in Zukunft meiden und ihre Erfahrungen ins Land hinaus tragen. Die Herkunftsschule wird wohl auch keine Schüler mehr in die Kurstadt schicken, die einen Teil ihres Taschengeldes hier lassen. Von den Auswirkungen auf den Umsatz der Jugendherberge ganz zu schweigen.

Info.
Die neuen Zeiten im Busverkehr BZA-Winden-BZA.

Die Fahrzeiten sind so angepasst, dass der Ersatzverkehr ab 8 Uhr nun zur Minute .02 (aktuell zur Minute .55) in BZA abfährt und somit alle Anschlüsse des regulären

Busverkehrs (Ankünfte zur Minute .58) aufnehmen kann. Die Ankunft in Winden erfolgt zur Minute .24, wo die beiden Regionalexpress-Züge (RE) nach NW (zur Minute 0.29) und Karlsruhe (zur Minute 0.31) erreicht werden.

Auf der Rückfahrt fährt der Schienenersatzverkehr (SEV) wie bisher zur Minute .35 in Winden ab und erreicht den Bahnhof BZA zur Minute .57, wo ebenfalls alle Anschlüsse des regulären Busverkehrs (Linien 540, 541, 543, 544, 545, 547) zur vollen Stunde erreicht werden.

Mit dem neuen Fahrplan können wieder alle regulären Anschlüsse, also so, als ob der Zug fahren würde, erreicht werden. Zudem ist nun ein fester Bussteig für den SEV festgelegt (Bussteig 4), so die Kreisverwaltung SÜW.

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