Das Klischee. Ruppig. Zack-zack. Und so. Von wegen. Nein. Da saßen über 100 Männer und Frauen, wie sie friedlicher kaum sein können. Sachte, gar bedachte Atmosphäre. Vielleicht in Gedanken beim Erleben der Folgen einer unfassbaren Katastrophe mit über 160 Toten alleine im Ahrtal. Sie haben Dinge gesehen, an die ein Otto-Normal-Bürger nicht einmal denken mag. Aber auch diese Floriansjünger sind Otto-Normal-Bürger. Und sie haben das Grauen erlebt. Und das ehrenamtlich. Helfer in der Not. 24 Stunden am Tag. Stets bereit. Für unser aller Gemeinschaft. Das hat nun die Ministerpräsidentin des Landes RLP gewürdigt. Mit der Verleihung der Fluthelfer-Medaille. Warum das Ganze vom Land erst fast 2 Jahre nach der Katastrophe geschieht, lassen wir jetzt einfach mal dahin gestellt sein …
Landrat. Größten Respekt.
SÜW-Landrat Dietmar Seefeldt, der die Ehrungen zusammen mit dem Kreis-Feuerwehr-Chef Jens Thiele und Verantwortlichen der VG BZA im Namen der Ministerpräsidentin von RLP, Malu Dreyer, vornahm, sagte Dank und zollte größten Respekt. Nicht nur der Feuerwehr. Sondern allen Helfern wie dem DLRG oder dem THW und den vielen Privatpersonen.
Hervorragendes Zusammenwirken.
Seefeldt erinnerte daran, wie schnell die Hilfe auch von SÜW aus angelaufen sei. Die Katastrophe geschah in der Nacht vom 14. auf den 15. Juni 2021. Am 15. Juni seien bereits 115 Feuerwehrleute aus dem Kreis an der Ahr eingetroffen. „Es war ein hervorragendes Zusammenwirken. Ich war immer informiert“, so Seefeldt. Letzlich waren es um die 700 ehrenamtlichen Helfer gewesen, die rund 20.000 Stunden Arbeit an der Ahr geleistet hätten. Persönlich. „Und ich hoffe, Sie haben alles verarbeitet. Sie haben Dinge gesehen, die man sonst nicht sieht.“ Anbei erwähnte Seefeldt noch, dass die Spendenaktion der Südpfalz (SÜW, GER, LD) „Südpfalz hilft dem Ahrtal“ fast 600.000 Euro erbracht habe.
Staunen über die eigene Truppe.
Noch immer voll des Staunens über die eigene Truppe zeigte sich Kreisfeuerwehr- und Brandschutzinspekteur Jens Thiele. Am Mittag des 15. Juni habe er einen Anruf von der Aufsichts- und Diensleistungsdirektion (ADD) erhalten, dass dringend Personal und Ausrüstung gebraucht werde. Was man denn wolle, habe er entgegnet, so Thiele. Antwort. „Alles“. Und es kam alles. „Alle haben mitgedacht. Ihr habt einen Superjob gemacht.“ Und dann kam die brutale Realität. „Ich habe gedacht, wir fahren da hoch, pumpen ein paar Keller leer und kehren zurück und fühlen uns als Helden. Aber. Was wir da gesehen haben, sorgt heute noch für Gänsehaut (…) Wir können stolz auf uns sein.“ Dabei vergaß er in seinem Lob nicht diejenigen, die nicht an der Ahr im Einsatz waren, sondern hier vor Ort die Logistik und Organisation für den Einsatz im Norden des Landes ermöglichten – und vor allem den Heimatschutz gewährleisteten.
Nicht unerwähnt.
Gruß- und Dankesworte sprachen auch der Feuerwehr-Dezernent der VG BZA, Martin Engelhard, sowie die VG-Bürgermeisterin Kathrin Flory. Eigens erwähnt wurde der Wehrleiter der VG BZA, Dirk Nerding, der in leitender Funktion im Katastrophenstab im Ahrtal im Einsatz war. Text. sp.