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25.08.2022. Sommer-Plauderei. CDU-Kandidat Neufeld. „Wir müssen uns das Bad leisten können.“

Nur der Daumen ist grün. Wie es sich für einen echten Viehstrichbewohner gehört, gibt es einen großen Garten mit viel Gemüse im Eigenanbau. Zeit, um Abzuschalten. Foto. sp.

Nur der Daumen ist grün. Wie es sich für einen echten Viehstrichbewohner gehört, gibt es einen großen Garten mit viel Gemüse im Eigenanbau. Zeit, um abzuschalten. Foto. sp.

Von Robert Wilhelm.

Kämmerer. Zahlen. Haushalte. Staubtrocken. Langweilig. Er ist es nicht. Der waschechte Sohn des Viehstrichs. Ein Flecken zwischen Altenstadt und Kandel, wo die Welt noch fast in Ordnung ist. Und er wohnt mittendrin. In Steinfeld. „Ich habe mir mehr als anderthalb Stunden Zeit für Sie genommen“, sagt Matthias Neufeld und grinst. Die Bemerkung des CDU-Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters der VG BZA gilt mir. Ich hatte in der Sommer-Plauderei mit FWG-Kandidaten Hermann Augspurger angemerkt, dass sich dieser anderthalb Stunden Zeit fürs Pressegespräch genommen hatte. Neufeld hat eine Viertelstunde drauf gelegt. Das war eine frotzelnde Spitze. Gegen den derzeitigen, im Frühjahr '23 scheidenden SPD-Amtsinhaber Hermann Bohrer teilte Neufeld hingegen die ein oder andere spitze Spitze aus ...

Nur der Daumen ist grün. Wie es sich für einen echten Viehstrichbewohner gehört, gibt es einen großen Garten mit viel Gemüse im Eigenanbau. Zeit, um Abzuschalten. Foto. sp.

Nur der Daumen ist grün. Wie es sich für einen echten Viehstrichbewohner gehört, gibt es einen großen Garten mit viel Gemüse im Eigenanbau. Zeit, um abzuschalten. Foto. sp.

Die Abkapselung der Verwaltung behutsam umkehren und wieder hin zu mehr Bürgernähe. Das ist eines der großen Ziele von Matthias Neufeld. Foto. sp.

Die Abkapselung der Verwaltung behutsam umkehren und wieder hin zu mehr Bürgernähe. Das ist eines der großen Ziele von Matthias Neufeld, der gelernter Betriebs- und Verwaltungsfachwirt ist. Foto. sp.

CDU-Bürgermeisterkandidat Matthias Neufeld bei der Sommer-Plauderei mit Robert Wilhelm von www.suewpress.de. Foto. sp.

CDU-Bürgermeisterkandidat Matthias Neufeld bei der Sommer-Plauderei mit Robert Wilhelm von www.suewpress.de. Foto. sp.

Ganz nach oben. In den Turm des Schlosses in BZA. Da will Matthias Neufeld hin. Er war schon immer politisch interessiert. Bereits mit 16 Jahren ist er in die JU eingetreten. Foto. sp.

Ganz nach oben. In den Turm des Schlosses in BZA. Da will Matthias Neufeld hin. Er war schon immer politisch interessiert. Bereits mit 16 Jahren ist er in die JU eingetreten. Foto. sp.

Das mit den fast 2 Stunden ist ja kein Problem, mag der ein oder andere jetzt einwerfen. Neufeld hat ja gerade Urlaub, da hat er ja Zeit. Ja und nein. Nein, arbeiten als Finanzchef der VG LD-Land muss er gerade nicht. Aber so schnell schließt sich der tierische Kreis zur Heimat des 45-jährigen Christdemokraten. Viehstrich. Ochsentour. Knapp 2 Monate sind es noch zur Wahl am 16. Oktober. Die Sonne brennt seit Wochen erbarmungslos. Trotz Urlaubs ist Neufeld, so ganz nebenbei noch ehrenamtlicher Ortsbürgermeister von Steinfeld, jeden Tag in seiner Mission „Schloss“ unterwegs. Acht Stunden. Wie gesagt. Ochsentour.

„Wieder ein Kontakt mehr.“

Flyer, Plakate kleben, E-Mails, Social Media, Bürgerkontakte. Auszug vom gestrigen Mittwoch. Mit Landrat Dietmar Seefeldt unterwegs in der Fußgängerzone in BZA, am Abend in der Schirmbar vum Pfeffers Bernd in Schweigen beim beliebten Merguez-Abend (immer mittwochs), dazwischen zum Hintergrundgespräch bei der Weißenburger Bürgermeisterin Fischer-Jung. Erstes Stichwort.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

„Ausbauen“. Es laufe zwar schon einiges, wie die grenzüberschreitende Wasserversorgung oder die beispielhafte Freundschaft zwischen den Feuerwehren hiwwe und driwwe. Aber es müsse noch mehr gehen. Mehr Zusammenarbeit im Gesundheitswesen, in der ärztlichen Versorgung. Und da seien die persönlichen Kontakte der Schlüssel. Dran bleiben. Pflegen. Pflegen. Pflegen. „Wenn wir da auf die Zentralregierung in Paris warten ...“ Neufeld beendet den Satz nicht. Aber wir. … bis es zündet. Nächstes Stichwort.

Die heimische Feuerwehr.

Da steht einiges zur Entscheidung an. Das mit den Sapeur Pompiers läuft ja. Aber in den eigenen Gefilden wird es in Bälde kostenintensiv, weiß der aktive Gruppenführer Neufeld nur zu genau. Braucht es eine neue Drehleiter für eine Million Euro oder reicht eine Generalüberholung für die Hälfte? Zurzeit prüft die VG-Verwaltung die Angebote. Und dann ist da der geplante Neubau einer Wache in Klingenmünster beim Sportplatz. Einen Bauplatz gibt es schon. Investitionsvolumen. Jenseits der 3 Millionen Euro. Auch will ein neues Waldbrandschutzkonzept erarbeitet werden. Feuerwehr. Pflichtaufgabe. Nächstes Stichwort.

Sicherheit. Sirenaufbau muss in die Hand der VG.

(Wieder-)Aufbau eines funktionierenden Sirenensystems. „Dass die Bürger erst mal wieder die Signale lernen müssen“ sei das eine. Das andere, dass der Aufbau Sache der Ortsgemeinden sei. Das müsse dringend in eine Hand. In die der VG-Verwaltung, sagt der Feuerwehrmann, der trotz hoher Arbeitsbelastung noch auf 10 bis 12 Einsätze im Jahr kommt. Nächstes Stichwort.

Die Verwaltung - unter Amtsinhaber Bohrer.

Was da in den vergangenen Jahren passiert sei, gehe so nicht weiter. „Die Verwaltung hat sich abgekapselt. Du kommst ohne Online-Termin nicht einmal mehr ins Bürgerbüro. Das kann nicht sein.“ Corona alleine reiche da als Begründung nicht aus, diese Entwicklung zu rechtfertigen. „Die Verwaltung ist ja nicht mal telefonisch zu erreichen. Das geht selbst mir als Ortsbürgermeister so – wenn Du keine Durchwahl zum Sachbearbeiter hast ...“

„Wir brauchen jeden. Das Wissen ist da.“

Dass die Öffnung zu wieder mehr Bürgernähe nicht von heute auf morgen gehe, sei ihm klar, sagt Neufeld. „Ich arbeite selbst seit 25 Jahren in der Verwaltung.“ 12 davon übrigens in der Finanzabteilung in BZA. „In LD-Land habe ich 13 Mitarbeiter. Ich weiß, die muss man mitnehmen. Ob stark oder schwach. Ich weiß, das Fachwissen in der Verwaltung ist da. Aber das dauert seine Zeit.“ Nächstes Stichwort.

Zeit. Der Klimawandel. Erneuerbare Energien.

Keine Windräder am Haardtrand. Da kommt ein klares Nein von Neufeld. Mit ihm nicht. „Wir müssen und wollen unsere Kulturlandschaft erhalten.“ Grundsätzlich sei er für die Windkraft. „Windräder gehören heute einfach dazu“, aber aufgrund der zurzeit geltenden Abstandsbestimmungen bezüglich Standort Windrad und Wohnbebauung sei nirgendwo in der VG der Bau einer Windkraftanlage genehmigungsfähig. Wenn das Land die Bestimmungen ändere, müsse man neu bewerten und „gemeinsam eine Lösung suchen“.

Keinen Quadratmeter Ackerfläche für Photovoltaik.

Er setze da auf Photovoltaik (PV), die er selbst auf dem Dach hat. „Zurzeit sind wir komplett Selbstversorger“, sagt Neufeld zum Supersommer. Ja, Dächer. Da gebe es noch genug in der VG und vor allem VG-eigene Gebäude könnten noch bestückt werden. Aber die Diskussion, Ackerflächen für PV-Parks zu opfern, lehnt er ab – gerade vor dem Hintergrund der Ernährungssicherheit der Bevölkerung. „Das gibt es mit mir nicht.“ Punkt.

Starkregenkonzepte. Endlich komme da etwas in Bewegung. Auf Ebene der VG würden jetzt Konzepte für die Bachläufe entwickelt. Da sei viel Zeit verloren worden. „Das hat Bohrer schon 1999 zum Thema gemacht. Und? ...“ Auch diesen Satz beendet Neufeld nicht. Nächstes und letztes Stichwort.

Das Steinfelder Freibad.

Immer wieder zischelte in den vergangenen Jahren das Flämmchen auf. Schließung Freibad Steinfeld? Wie fast alle öffentliche Bäder ein Zuschussbetrieb. Zudem. Die VG unterhält neben Steinfeld auch ein Freibad in BZA und dort sogar noch ein Hallenbad. Im Wahlkampf wird jetzt das Thema hochgekocht. Zumal das Gebäudedach undicht ist. Neufeld, Mitglied des Fördervereins Freibad, macht da gar nicht lange rum. „Das Dach ist seit Jahren undicht. Das ist nichts Neues.“ Das Bad sei betriebsbereit, die Bausubstanz sei ebenfalls in Ordnung, größere Investitionen stünden nicht an. Die Schätzungen von 700.000 bis 900.000 Euro für die Dachsanierung hält er für aus der Luft gegriffen. „Wir können das Dach für maximal 100.000 Euro abdichten“ Und er gibt ein klares Bekenntnis zum Bad ab in einer Zeit, in der immer weniger Kinder schwimmen können. „Wir müssen uns das Bad leisten können.“

Die Wahl.

Die Wahl für das Amt des Bürgermeisters der VG BZA ist am 16. Oktober. Es haben insgesamt 5 Kandidaten ihren Hut in den Ring geworfen. Daher ist eine Stichwahl sehr wahrscheinlich. Dieser Termin wurde auf den 6. November gesetzt. Die eigentliche Amtszeit beginnt dann am 1. Mai 2023.

Die Kandidaten.

Hermann Augspurger für die Freien Wähler, Martin Blankemeyer für die Grünen, Heiko Drieß aus Böllenborn von der FDP, Kathrin Flory aus Klingenmünster von der SPD und Matthias Neufeld aus Steinfeld für die CDU. Nach Nachnamen alphabetisch aufgelistet.

Sommer-Plaudereien ...

… haben wir geführt bisher mit Kathrin Flory (SPD) und Hermann Augspurger (FWG).

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