Wie jedes Mal legt sich die Stirn in Falten, wenn im Briefkasten ein Couvert von der Steuerbehörde auf Entnahme wartet. Was ist denn jetzt schon wieder. Erst mal ein oder zwei Stunden auf den entferntesten Punkt des Schreibtisches legen.
10 Cent (!) Steuerschuld.
Dann bricht sich die Neugierde doch Bahn. Hilft ja alles nix. Gerne mit allen, auch mit dem Teufel anlegen. Aber nie mit dem Finanzamt. Das hat mir schon meine Großmutter als Kind beigebracht … Nun denn. Umschlag geöffnet. Und dann nur noch Kopfschütteln. In Bezug auf das Thema Bürokratie-Abbau in der Bundestags-Debatte. So ganz habe ich das Schreiben zwar nicht verstanden. Aber es geht um 10 Cent (!!!) Umsatzsteuer-Schulden von suewpress.de, die von 2024 nun auf 2021 umgebucht werden und ich Schuldenbuckel begleichen soll. Also. Liebes Finanzamt. Die Redaktion von suewpress.de wird den staatstragenden Betrag über 10 Cent dieser Tage überweisen. Versprochen. In der Hoffnung eine womögliche finanzielle Staatskrise abwenden zu können. Als hedd'n mer nix anneres zu schaffe. Wobei. Da kommt gerade eine ganz andere Idee auf. Awwer des is dann widder e neiie G'schichd' …
Was das Beitreiben der kleinsten Messing-Münze kostet...
Das stell' sich mal einer vor. Da versieht ein, hoffentlich ordentlich bezahlter und absolut korrekt arbeitender, Finanzbeamter bei der Landesfinanzkasse in Idar-Oberstein seinen Dienst. Er erstellt ein fiskalisches Umbuchungsschreiben über 10 Cent. Dagegen stehen Stundenlohn/-aufwand für einen Beamten, der ein 1-seitiges DIN-A-4-Schreiben verfasst. Von den 95 Cent Briefporto, dem Umschlag für das Schreiben und der internen Hauspost, die das Schreiben der Deutschen Post zur Zustellung übergibt, fange ich erst gar nicht an.
Nochmal. Das alles für sage und schreibe 10 Cent Umbuchungsschulden? Wie war das mit dem Bürokratie-Abbau heute im Bundestag? Aber, wie sagt eine alte Redensart. Wer den Pfennig nicht ehrt, ist das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen, äh, den Taler nicht wert. Meine 10 Cent tragen demnächst dazu bei ...